Auch die Reststoffe finden Verwendung.
Nur 10 Prozent Reststoffe bleiben nach der Verbrennung übrig. Den größten Anteil macht hier die durch den Verbrennungsvorgang entstehende Schlacke aus. Verschmolzene Metalle werden aus der Schlacke heraussortiert und wiederverwendet. Ein weiteres anfallendes Produkt ist der Kessel- und Filterstaub aus der Rauchgasreinigung.
Ein vielseitiges Endprodukt: Schlacke.
Am Ende des Verbrennungsrostes angekommen, ist der Abfall fast vollständig ausgebrannt. Übrig bleibt lediglich die Schlacke als Verbrennungsendprodukt, die durch Öffnungen im Rost zunächst zum Abkühlen in ein Wasserbad fällt (Nassentschlacker).
Die hohe Verbrennungstemperatur gewährleistet einen vollständigen Einschluss der Inhaltsstoffe, die vorher im Abfall enthalten waren.
In der Schlacke sind Rückstände von Glas, Metallen und Keramik enthalten, die durch die hohen Temperaturen fest zusammen verschmolzen werden. Schlacke ist ein vielfältiges Endprodukt. Sie muss jedoch vor der Wiederverwertung entsprechend aufbereitet werden.
In einem ersten Schritt werden die leicht löslichen Salze in einem Wasserbad ausgewaschen. Dann wird das Material aufgebrochen und von Metallen sowie Schwebestoffen befreit. Im Anschluss altert das Material mindestens drei Monate auf einer Trapezmiete unter freiem Himmel. Die Metallfraktion wird separat gelagert und der Wiederverwertung zugeführt.
Schlackeaufbereitung unterliegt gesetzlichen Vorgaben.
Die Aufbereitung der Schlacke unterliegt den Bestimmungen der LAGA (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall) und muss gewisse Kriterien erfüllen. Ist sie der Verwertung zugedacht, muss das Material zur Qualitätssicherung verschiedene Produkteigenschaften erfüllen.
Erst wenn diese gegeben sind, darf das Material eingesetzt werden. Hier gibt es vielfältige bautechnische Möglichkeiten als:
- Tragschicht unter Beton, Asphalt oder Pflaster
- Unterbau beim Straßendamm
- Mineralische Oberflächen Abdeckung bei Lärmschutzwällen
- Einbau in Deponieflächen als Ausgleichsschicht zwischen Abfall und Oberflächenabdichtung
Der Einsatz von Schlacke schont natürliche Ressourcen wie Kies und Sand und hilft den intensiven Landschaftsverbrauch zu verringern. Und sie ist absolut reaktionsfrei, so dass keine giftigen Sickerwässer oder Gase mehr emittiert werden.
Lagerung im Salzstock.
Rückstände aus der Rauchgasreinigung fallen in Form von Filterstäuben an. Diese Schadstoffe entstehen bei der Verbrennung des Abfalls. Sie stellen einen besonders überwachungsbedürftigen Abfall dar, weil hier die Schadstoffe konzentriert auftreten. Filterstaub wird dazu benutzt, Hohlräume in alten Bergwerken aufzufüllen.
Hierzu werden insbesondere alte Salzstöcke verwendet. Durch ihre besonderen Eigenschaften bilden sie eine feste geologische Barriere. Auch stellen die stillgelegten Gewerke durch die in großer Tiefe vorhandenen Hohlräume eine Gefahr für darüber liegende Ortschaften dar. Deshalb schreibt der Gesetzgeber den Zwangsversatz vor.
Die Auffüllung dieser Hohlräume erfolgt jedoch nicht nur mit Filterstaub, sondern auch aus Kraftwerksrückständen wie Kesselasche und anderen industriellen Rückständen. Das schont natürliche Ressourcen. Gegenwärtig stehen auf viele Jahre ausreichend Kapazitäten zur Verfügung. In dieser absolut reaktionsneutralen Umgebung sind die Schadstoffe dauerhaft dem Umweltkreislauf entzogen.
Versatz wird von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt.
Zertifizierte Recyclingbetriebe haben sich auf den sicheren Versatz spezialisiert. Durch die spezielle Mischung von Stäuben, Kesselasche und Salzlake entsteht ein zähes Gemisch, das vorsichtig in die Hohlräume gepumpt wird. Wenn dieses Gemisch ausgehärtet ist, hat es die Festigkeit von Beton und der Hohlraum ist ausreichend abgestützt.
Salzstöcke neigen im Gegensatz zu anderen Bergwerken nicht zur Rissbildung. Die Salzwände schließen das reaktionsfreie Material so sicher ein, dass kein Kontakt mehr zur Außenwelt stattfinden kann. Innerhalb des Bergwerks herrscht ein geschlossener Wasserkreislauf. Deshalb besteht keine Gefahr, dass Flüssigkeit, die mit den Stäuben in Verbindung getreten ist, an die Umwelt abgegeben wird.
Alternativ werden die Stäube auch in Big-Packs abgefüllt und so zur Verfüllung von Hohlräumen unter Tage genutzt.