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AHKW Neunkirchen: „Nummer 5 lebt“ – neue Turbine am Netz

Es ist die fünfte Turbine in der mehr als 50-jährigen Geschichte des Abfallheizkraftwerkes (AHKW) Neunkirchen. Jetzt hat der offizielle Probebetrieb begonnen und das ca. 13 Millionen-Euro-Projekt den letzten Meilenstein passiert.

„Mit der neuen Turbine steigt unsere Energieeffizienz. Aus der gleichen Menge Abfall produzieren wir bis zu 25 Prozent mehr Energie in Form von Strom und Fernwärme“, erklärt Roland Stegmann, seit 1. Januar neuer Technischer Geschäftsführer des AHKW. „Insgesamt vermeiden wir rund 8.000 Tonnen CO2, weil wir im Prozess der energetischen Abfallverwertung fossile Energieträger ersetzen. Für unseren Strom und Fernwärme müssen weder Gas noch Kohle gefördert werden“, betont der Kaufmännischer Geschäftsführer des AHKW, Axel Köhler. Das Hauptaugenmerk liege aber klar auf der Fernwärme. Energie aus Abfall leistet schon heute einen wichtigen Beitrag
(rd. 16 %) für die Dekarbonisierung der Wärmenetze und ist nach Erdgas (rd. 43 %) der zweitwichtigste Energieträger. Immer mehr Kommunen erschließen sich das Energiepotential der heimischen Ressource Abfall. „Wir spüren an allen Standorten der EEW-Gruppe eine große Nachfrage sowohl für den Ausbau bestehender als auch den kompletten Neubau von Fernwärmenetzen“, weiß Axel Köhler. Dabei würden bis vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbare Leitungswege diskutiert, um die Wärme dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. „Noch in diesem Jahr wird die EEW-Gruppe die Stadt Brandenburg an der Havel über eine 20 Kilometer lange Leitung versorgen, für die Stadt Senftenberg werden immerhin 10 Kilometer Leitung nötig sein“, betont Roland Stegmann. Leitungsbedingte Wärmeverluste seien heute kein Problem mehr und es rückten damit weitere potentielle Fernwärmequellen in den Fokus.

Hintergrund: Das AHKW Neunkirchen ist Teil der EEW Energy from Waste-Gruppe. EEW Energy from Waste (EEW) ist ein in Europa führendes Unternehmen bei der Thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2045 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.