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Feierliche Einweihung – Niedersachsens erste Klärschlammverwertungsanlage in Helmstedt

Premiere in Niedersachen: EEW Energy from Waste (EEW) hat heute am Standort Buschhaus die erste Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) Niedersachsens in Betrieb genommen. Ehrengast der Feierstunde war Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der zusammen mit Timo Poppe, CEO von EEW, die Anlage einweihte. Die auf eine Kapazität von 160.000 Tonnen ausgelegte Anlage ist in der Lage, ein Fünftel des in Niedersachsen anfallenden Klärschlamms sicher und umweltschonend zu verwerten. Mehr als 60 Millionen Euro hat EEW am Standort investiert und dabei knapp 20 neue qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen.

In seiner Einweihungsrede würdigte Ministerpräsident Stephan Weil den Beitrag der EEW-Gruppe sowohl für den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Nutzung des Klärschlamms als auch für ihre Rolle als Taktgeber des Strukturwandels im Helmstedter Revier: „Niedersachsen ist das Agrarland Nummer 1 in Deutschland. Darin liegt auch eine besondere Verantwortung im Umgang mit unseren landwirtschaftlichen Flächen. Deshalb bin ich dankbar, dass wir mehr als fünf Jahre vor der gesetzlichen Pflicht bereits heute über einen alternativen Verwertungsweg unseres Klärschlamms verfügen. Im Abfall der Abwasserbehandlung enthaltene Schadstoffe wie Medikamentenrückstände, Hormone und Mikroplastik werden künftig in der Verbrennung sicher und schadlos zerstört, die phosphathaltige Asche zu einem Dünger für die Landwirte recycelt." Dies alles geschehe zudem an einem Ort, der mitten im Strukturwandel steckt. Mit der heute eingeweihten Anlage verfüge die Region nun über einen Leuchtturm, der hoffentlich noch vielen weiteren Folgeprojekten den Weg ins Helmstedter Revier weise, so Ministerpräsident Stephan Weil weiter.

CEO Timo Poppe blickte in seiner Ansprache zurück auf die 150-jährige Geschichte des Unternehmens am Standort, das den Wandel vom Braunkohleförderer zu einer tragenden Säule der Kreislaufwirtschaft vollzogen habe: „EEW kann Strukturwandel. Wir haben die Kompetenz, passgenaue Lösungen für eine wegweisend ressourcenschonende Klärschlammverwertung zu entwickeln. Hier im Helmstedter Revier schaffen wir die Voraussetzungen dafür, Deutschlands Importabhängigkeit bei einer für alles Leben essentiellen Ressource, dem Phosphor, deutlich zu reduzieren. Allein wenn es gelingt, die vom Gesetzgeber geforderten 80 Prozent Phosphorrückgewinnung zu erzielen, stünden jährlich bis zu 40.000 Tonnen Phosphatrezyklate in Deutschland für die Düngerherstellung zur Verfügung. EEW, so Timo Poppe weiter, habe sich 90 Prozent zum Ziel gesetzt. Am Standort Buschhaus würden jährlich 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche für das Recycling gewonnen werden. Nächste sichtbare Meilensteine auf dem Weg in den Strukturwandel könnten folgen, blickt Timo Poppe in die Zukunft. Gespräche über dafür dringend benötigte Flächen würden bereits geführt.

Über EEW:
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) ist eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW Energy from Waste einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2040 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.