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Klärschlammverwertungsanlage Stavenhagen startet Probebetrieb

EEW Energy from Waste (EEW) errichtet im mecklenburgischen Stavenhagen eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA). Mit einer Kapazität von 160.000 Tonnen Originalsubstanz (OS) wird sie in der Lage sein, dreiviertel des gesamten Klärschlammaufkommen Mecklenburg-Vorpommerns zu verwerten. Gestern, 26. November, hat der vierwöchige Probebetrieb begonnen.

„Grob gesagt markiert die mechanische Fertigstellung einer verfahrenstechnischen Anlage den Beginn der Inbetriebnahmeaktivitäten“, erklärt Morten Holpert, Technischer Geschäftsführer von EEW Stavenhagen. „In dieser Phase befinden wir uns schon eine ganze Weile. Und erst wenn diese Phase abgeschlossen ist, geht die Anlage in den Dauerbetrieb über“, ergänzt er. Zwischen diesen beiden Phasen liege die Sternstunde des Inbetriebnahmeingenieurs, weiß EEW Co-Projektleiterin Louisa Redemann. Sie und ihr Team werden diese Aufgabe in den kommenden vier Wochen zu bewältigen haben. Nach einem vorausgegangenem mehrwöchigen Test- und Optimierungsbetrieb muss die Kesselanlage nun zeigen, dass sie dauerhaft und kontinuierlich über vier Wochen Probebetrieb die vertraglich zugesicherten Eigenschaften leisten kann, wozu auch die Einhaltung der behördlich geforderten Emissionsgrenzwerte gehört.
Spannend, so Louisa Redemann weiter, werde es beim sogenannten Hochfahren von Mindestlast auf die vertragsgemäße Volllast mit 100 Prozent Dampfproduktion. Damit ist gemeint, dass die KVA erstmals ihre Nennlast erreicht. Wie bei einem Motor folge danach das Einfahren, so Louisa Redemann weiter. In dieser Phase verbleibt die Anlage im Nennzustand: „Wir stellen alle Anlagenparameter ein und überprüfen die Produktqualität“, beschreibt sie die einzelnen Prozessschritte. Produktqualität meint dabei beispielsweise, ob der produzierte Dampf die Anforderungen etwa hinsichtlich Druck und Temperatur erfüllt und die Rauchgase aus dem Kessel die zulässigen Emissionsgrenzwerte sicher einhalten.

„Nach dem Probebetriebs werden wir die Anlage dann wieder Abfahren und überprüfen, ob der Kessel allen Anforderungen entspricht und den Belastungen Stand gehalten hat“, beschreibt Louisa Redemann die nächsten Schritte.
Gehe die KVA Stavenhagen zu Beginn des kommenden Jahres wie geplant in den Regelbetrieb über, biete sie Raum für eine gesetzeskonforme Verwertung von dreiviertel des gesamten Klärschlammaufkommens in Mecklenburg-Vorpommern, weiß EEW-Vertriebschef Andreas Dous und ergänzt: „Wir sind derzeit zu 80 Prozent ausgelastet.“,. Potenzial, weitere Klärschlämme aus der Region aufzunehmen, gebe es also noch.

EEW Energy from Waste Stavenhagen (EEW) ist Teil der EEW-Gruppe, einem der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2040 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.