zurück zur Übersicht

Bundespolitiker Hermann Färber auf Informationsbesuch im MHKW Göppingen

Welchen Beitrag leistet die thermische Abfallverwertung für die Wärme- und Energiewende und was ist darüber hinaus möglich? Diese und weitere Fragen haben Bernard M. Kemper, CEO der EEW Energy from Waste Gruppe (EEW), und Kai Störkel, Technisches Geschäftsführer des MHKW Göppingen, dem Göppinger Bundestagsabgeordneten Hermann Färber, CDU, anlässlich eines Informationsbesuchs beantwortet.

„Mit Blick auf die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen nur wenige Autostunden von uns entfernt, fällt es schwer über die heimischen Energiemärkte zu reden“ sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung von EEW Energy from Waste Bernard M. Kemper. Man wisse aber, dass mit jeder aus Alternativen zu Gas oder Kohle gewonnenen Megawattstunde die Versorgungssicherheit steigt und der Import fossiler Energieträger sinkt. Deshalb müsse darüber gesprochen werden, wie Deutschlands Energiezukunft aussehen soll und welche Potentiale es gibt. Energie aus Abfall bietet Potentiale. „Die Ressource Abfall ist heimisch, immer verfügbar und die Technik zu ihrer energetischen Verwertung ausgereift“, betont der EEW CEO.

„In meinem Wahlkreis befindet sich eins von insgesamt sechs abfallbefeuerten Heizkraftwerken in Baden-Württemberg“, sagt Bundestagsabgeordneter Hermann Färber. „Wir sind dafür verantwortlich, was mit unserem Abfall passiert, wie er verwertet und vor allem wie er genutzt werden kann. Dass der Abfall, wie hier in Göppingen, für die Strom- und Fernwärmegewinnung sowie direkt vor Ort für die Versorgung der Bereitschaftspolizei, der Alb Fils-Kliniken und des Göppinger Stadtteils Bergfeld verwendet wird, ist eine sinnvolle Vorgehensweise“, so Hermann Färber weiter. Entsorgungssicherheit und Energiesicherheit griffen für ihn an dieser Stelle Hand in Hand.

Soll Energie aus Abfall künftig eine größere Rolle spielen, muss jetzt gehandelt werden. Viele Gesetzgebungsverfahren auf EU- und Bundesebene schließen Energie aus Abfall bereits aus. Weder die Klimataxonomie berücksichtige Energie aus Abfall als nachhaltig noch sieht die Bundesförderung für effiziente Gebäude Abwärme aus der thermischen Abfallverwertung als regenerativ an. In der Konsequenz wird einerseits der Zugang zu Kapital erschwert und anderseits Fernwärme gewonnen aus der Energie des Abfalls aus den Fernwärmenetzen verdrängt. „Mit mehr als 16 Prozent ist Abfall bei der Fernwärmeerzeugung schon heute der zweitwichtigste Energieträger nach Erdgas“, sagt Bernard M. Kemper. Ihn zurückzudrängen bedeute Öl und Gas Vorschub zu leisten. Plastisch wird dies am MHKW Göppingen. „Wenn wir unsere Anlage warten, erzeugen wir die Fernwärme für das Klinikum, das Wohngebiet und das Polizeipräsidium mit Heizöl“, erklärt Anlagenchef Kai Störkel. Ein Tanklastzug mit 30.000 Litern Heizöl sei dafür täglich nötig und mache deutlich, welche Rolle Abfall für die regionale Energiesicherheit spielt.

Das MHKW Göppingen ist Teil der EEW Energy from Waste-Gruppe. EEW Energy from Waste (EEW) ist ein in Europa führendes Unternehmen bei der Thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Zur nachhaltigen energetischen Nutzung dieser Ressourcen entwickelt, errichtet und betreibt das Unternehmen Verwertungsanlagen auf höchstem technologischem Niveau und ist damit unabdingbarer Teil einer geschlossenen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. In den derzeit 17 Anlagen der EEW-Gruppe in Deutschland und im benachbarten Ausland tragen 1.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das energetische Recycling von jährlich bis zu 5 Millionen Tonnen Abfall Verantwortung. EEW wandelt die in den Abfällen enthaltene Energie und stellt diese als Prozessdampf für Industriebetriebe, Fernwärme für Wohngebiete sowie umweltschonenden Strom zur Verfügung. Durch diese energetische Verwertung der in den EEW-Anlagen eingesetzten Abfälle werden natürliche Ressourcen geschont, wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und die CO2-Bilanz entlastet.