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EEW Ausgründung WASTEER senkt Emissionen durch digitale Abfallanalyse

Die EEW-Tochter NEEW Ventures bringt ihre erste Ausgründung an den Markt: Das 2023 gegründete Berliner Start-up WASTEER unterstützt thermische Abfallverwerter mittels innovativer Verfahren dabei, ihre Emissionen zu reduzieren und ihre Rentabilität zu steigern. NEEW Ventures ist ein Tochterunternehmen von EEW Energy from Waste, einem der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Der Venture Builder wurde im Jahr 2021 mit dem Ziel gegründet, das Digitalisierungspotenzial entlang der gesamten abfallwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu erschließen.

Verfahren zur Senkung von Emissionen für die Energiegewinnung aus Abfall
Die thermische Abfallverwertung gewinnt als Energiequelle für Strom, Prozessdampf für die Industrie und Fernwärme für Haushalte immer mehr an Bedeutung. Dabei sind viele Abfallverwerter, Recycler und Anlagenbetreiber im Verwertungsprozess mit einem zentralen Problem konfrontiert: Obwohl sie tagtäglich mit Abfällen umgehen, wissen sie dennoch zu wenig über dessen Zusammensetzung. Dieses Informationsdefizit führt zu zahlreichen Herausforderungen. Neben ineffektiven Prozessen, einem erhöhten Logistikaufkommen sowie unnötigen Kosten ist vor allem der schwankende Heizwert der Abfälle ein Problem, da er das Erzeugen von Energie bei der thermischen Verwertung erschwert. Hinzu kommt: Bei der falschen Behandlung von Problemstoffen drohen Beschädigungen und in der Folge ein Ausfall der Anlage. Viele Potentiale des Abfalls – etwa hinsichtlich des Recyclings oder geringerer Emissionen – bleiben ungenutzt. Hier setzt die von WASTEER entwickelte Lösung an und erschließt Potenziale zur Reduktion von Emissionen und Steigerung der Rentabilität.

Digitale Analyse des Abfalls erschließt erhebliche Effizienz-Potenziale
WASTEER hat eine Software-Plattform entwickelt, mit der wichtige Informationen über die Zusammensetzung des Abfalls gewonnen und genutzt werden können. Dazu digitalisiert WASTEER abfallspezifisches Wissen mit dem Ziel, Emissionen zu reduzieren und die Rentabilität der Anlagen zu steigern. Damit leistet das Verfahren auch einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa. „Mit der digitalen Analyse können Abfälle wesentlich besser thermisch verwertet und Abfallströme effizienter gesteuert werden“, erläutert Benedict von Spankeren, Gründer und CEO von Wasteer, das Geschäftsmodell. „Wir erfassen das gesamte Wissen aus der bestehenden Verwertungskette von Abfällen, ergänzen es um neue Kamera- und Sensorik-Technologie und werten die gesammelten Daten mit Hilfe von Machine Learning aus.“ Abfälle können unter anderem nach ihrem Plastikanteil, Emissionswerten, Störstoffen und ihrem Heizwert analysiert und die Stoffströme so besser gesteuert werden. „Die Besonderheit der Abfallanalyse von WASTEER besteht darin, dass wir mehrere Bereiche vereinen“, ergänzt CO-CEO Florian Fehr. „Zum einen werden die bereits vorhandenen Daten strukturiert, digitalisiert und analysiert. Zudem beziehen wir externe standortspezifische Faktoren ein – denn wir wissen, dass beispielsweise das Wetter oder situative Rahmenbedingungen wie Großveranstaltungen Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Abfalls haben können. Hinzu kommt die Installation von Kameras und Sensoren sowie die Auswertung der damit erhobenen Daten mittels Künstlicher Intelligenz.“

Reduzierung von Emissionen und Steigerung der Effizienz
Mit der von WASTEER entwickelten Software-Plattform erhalten Anlagenbetreiber und Abfallverwerter ein vollständiges Bild über den Stoffstrom von Abfällen. Mit Hilfe der digitalen Werkzeuge können sowohl vorhandene Informationen gebündelt zugeordnet und transparent gemacht werden, als auch neue abfallspezifische Erkenntnisse gewonnen werden. Die Profitabilität von Anlagen erhöht sich durch einen gesteigerten Durchsatz, eine Reduzierung der verwendeten Betriebsmittel, eine Optimierung des Energieoutputs und der Senkung von Anlagenschäden und
-ausfällen, dies führt gleichzeitig zu einer nachhaltigen Emissionsreduktion. Betreiber können ihre Anlagen mit dem von WASTEER entwickelten Verfahren entlang der gesamten Verwertungskette effizienter und nachhaltiger steuern. Bei einer Anlage mit einer durchschnittlichen Verwertungskapazität können so über eine halbe Million Euro pro Jahr eingespart werden. Darüber hinaus leistet WASTEER einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa: Insgesamt kann mit den digitalen Werkzeugen von WASTEER in ganz Deutschland ein Einsparpotential von mehr als zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verwirklicht werden.

Erhebliches Potenzial der Digitalisierung für die Kreislaufwirtschaft
Bernard M. Kemper, CEO von EEW, erläutert die strategische Zielsetzung von EEW: „Bereits vor zwei Jahren haben wir mit der Gründung von NEEW Ventures gemeinsam mit unserem Technologiepartner, der icon Group aus Berlin, das strategische Ziel anvisiert, das Potenzial digitalisierter Prozesse noch stärker als bisher für die Kreislaufwirtschaft zu nutzen. NEEW Ventures ist unser Venture-Builder, und WASTEER die erste marktreife Ausgründung. Wir sehen in dem von WASTEER entwickelten Analyse-Verfahren erhebliche Potenziale für eine emissionsärmere und effizientere Energieerzeugung aus Abfall.“

Hintergrund
Wasteer ist eine Ausgründung von NEEW Ventures, einem Tochterunternehmen von EEW Energy from Waste. Die NEEW Ventures GmbH wurde als Venture Builder mit dem Ziel gegründet, das ungenutzte stoffliche und energetische Potenzial der Abfallverwertung zu erschließen und die damit verbundenen Prozesse digital zu optimieren. Durch moderne Plattformen, verbesserte Wirtschaftssysteme und neue Technologien entstehen innovative Lösungen, die einen wichtigen Beitrag sowohl für den Klimaschutz als auch die Energiewende leisten. Mehr Infos unter www.wasteer.de

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) ist eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW Energy from Waste einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2040 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.