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Kapazitäten der geplanten Anlagen in Stapelfeld

EEW-Angaben zu Kapazitäten bleiben unverändert • Im Antrag abweichende Kapazitäten genehmigungsrechtlich begründet • Geplante Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage zu 80 Prozent vertraglich ausgelastet

Im Zuge der öffentlichen Einsichtnahme in die Genehmigungsanträge für die Neubauvorhaben der EEW Energy from Waste Stapelfeld GmbH sind in der jüngsten Vergangenheit Fragen zu den geplanten Kapazitäten der Anlagen aufgekommen. Dazu teilt EEW mit:

Die von EEW seit Beginn der Planung genannten Kapazitäten für den Neubau des Müllheizkraftwerks (MHKW) und der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) haben sich nicht geändert.
EEW plant weiterhin – auch im Rahmen des laufenden Genehmigungsverfahrens – mit folgenden, der Öffentlichkeit bekannten, tatsächlichen Kapazitäten:

  • MHKW: 320.000 – 350.000 Tonnen pro Jahr bei einem unterstellten Heizwert des Abfalls zwischen 10.000 – 11.000 Kilojoule/kg
  • KVA: 32.500 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr (bzw. 135.000 Tonnen Originalsubstanz pro Jahr bei Anlieferung mit ca. 24 % Trockensubstanz)

Diese Werte hat EEW unter anderem auch anlässlich der Bürgerinformationsveranstaltungen im Dezember 2018 sowie März 2019 genannt. Sie gelten unverändert.

Im Antrag abweichende Kapazitäten genehmigungsrechtlich begründet

Aus immissionsschutzrechtlichen Gründen müssen Genehmigungsanträge von anderen Rahmenbedingungen ausgehen, die allerdings keinen Einfluss auf die tatsächlich durchgesetzten Mengen in den Anlagen haben.

Das Immissionsschutzrecht schreibt vor, alle notwendigen Untersuchungen und Gutachten auf eine theoretische Maximalkapazität auszulegen. Bei dieser theoretischen Maximalkapazität werden geplante (z. B. Wartungen) oder ungeplante (z. B. Ausfälle) Stillstände der Anlagen nicht berücksichtigt. Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Genehmigung zudem zusätzlich auf Basis eines sog. 110%igen (MHKW) bzw. 115% (KVA) Lastfalls. Hintergrund ist, dass beispielsweise sicherheitsrelevante Bauteile auf diese theoretischen Extremfälle ausgelegt werden müssen, ohne dass diese im Regelbetrieb realistisch sind.

Diese Gesetzlichen Rahmenbedingungen, immissionsschutzrechtlich vorgegeben, führen damit zu theoretischen Durchsatzmengen, die in der Praxis nie erreicht werden (MHKW: 433.620 Tonnen pro Jahr, KVA: 188.890 Tonnen Originalsubstanz pro Jahr).

Vor dem offiziellen Genehmigungsverfahren hat sich EEW mit den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg im Rahmen einer rechtlich bindenden Vereinbarung dazu verpflichtet, eine Kapazität für die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage von 35.000 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr nicht zu überschreiten. Mit dem Sicherheitspuffer von 2.500 Tonnen pro Jahr können – bspw. bei Ausfällen anderer Anlagen in der Region – kurzzeitig etwaige Kapazitätsengpässe bei der Klärschlammverwertung in der Region ausgeglichen werden.

Geplante Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage bereits heute vertraglich zu 80 % ausgelastet

Zu der in der Öffentlichkeit diskutierten Frage, ob die von EEW geplante Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage für eine sichere Klärschlammverwertung in der Region gebraucht wird, stellen wir fest: Das Land Schleswig-Holstein hat frühzeitig erkannt, dass die gesetzlichen Änderungen der Klärschlamm- und Düngeverordnung Auswirkungen auf die Klärschlammentsorgung haben werden und gemeinsam mit Partnern nach einer Lösung gesucht. EEW war von Anfang an Teil einer Lösung und sowohl Gesprächspartner im sogenannten Markterkundungsverfahren 2017 als auch im später gegründeten Klärschlammbeirat. EEW hat in der Folge Verantwortung übernommen, ist in die Genehmigungsplanung eingetreten, hat die am weitesten fortgeschrittene Planung und wird – vorbehaltlich der Erteilung einer Genehmigung – die erste KVA in Schleswig-Holstein in Betrieb nehmen. Hinzu kommt, dass die Kapazität der künftigen Anlage am Standort Stapelfeld schon heute vertraglich zu mehr als 80 Prozent ausgelastet ist.

EEW Energy from Waste Stapelfeld ist Teil der EEW-Gruppe. EEW Energy from Waste ist Deutschlands führendes Unternehmen in der Erzeugung umweltschonender Energie aus der thermischen Abfallverwertung. EEW entwickelt, errichtet und betreibt thermische Abfallverwertungsanlagen. In den derzeit 18 Anlagen der Unternehmensgruppe in Deutschland und im benachbarten Ausland können jährlich rund 5 Millionen Tonnen Abfall energetisch verwertet werden. Durch die Nutzung der im Abfall enthaltenen Energie erzeugt EEW Prozessdampf für Industriebetriebe, Fernwärme für Wohngebiete sowie umweltschonenden Strom für umgerechnet rund 700.000 Haushalte. Mit einem durchschnittlichen Anteil biogener Stoffe im Abfall von 50 Prozent erzeugt EEW gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Energie aus erneuerbaren Quellen. Gleichzeitig wird durch die energetische Verwertung der in den EEW-Anlagen eingesetzten Brennstoffe die CO2-Bilanz entlastet. EEW beschäftigt an allen Standorten sowie in seiner Unternehmenszentrale in Helmstedt insgesamt rund 1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.