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Politik macht Station im Werratal: Hirte und Malsch besuchen EEW in Heringen

Die thüringischen Politiker Christian Hirte und Marcus Malsch (beide CDU) haben gestern die thermische Abfallverwertungsanlage von EEW Energy from Waste (EEW) in Heringen besichtigt und sich vor Ort über die Bedeutung von Energie aus Abfall für den Wirtschaftsstandort Werratal informiert.

Für Christian Hirte, der Mitglied des Deutschen Bundestages ist, und für den Landtagsabgeordneten Marcus Malsch ging es beim Informationsgespräch mit den Geschäftsführern der Anlage, Christian Funk und Jürgen Römhild, insbesondere um die Rolle des Abfalls für die Energiesicherheit in der Region. Ein weiteres Thema war der Beitrag dieser heimischen Ressource für eine erfolgreiche Wärmewende sowie das Erreichen der Klimaziele. In Deutschland produzierter Strom stammt zu 3,7 Prozent aus der Energie des Abfalls, bei Fernwärme ist er mit 16 Prozent bereits der zweitwichtigste Energieträger im Land. Erdgas liegt hier mit einem Anteil von 47 Prozent an der Spitze.

Christian Hirte: „Die EEW-Anlage in Heringen steht nicht nur für eine saubere und zuverlässige Energieversorgung. Die thermische Verwertung ist auch unverzichtbarer Teil einer modernen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, deren Potential lang noch nicht ausgeschöpft ist.“ Regelungen auf nationaler Ebene wie das Brennstoffemissionshandelsgesetz hemmten den weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft und erstickten Potentiale im Keim, so Hirte weiter. Eine CO2-Bepreisung im nationalen Alleingang, wie sie das Gesetz ab 2024 auch für die thermische Abfallbehandlung vorsehe, belaste Unternehmen und private Haushalte einseitig und stehe im Widerspruch zu einer einheitlichen europäischen Lösung, wie sie mit dem europäischen Emissionshandelssystem bestehe.

Zu der anhaltenden Debatte um die Speicherung und Nutzung von CO2 aus unvermeidbaren Prozessen wie der thermischen Abfallbehandlung sagt Umweltpolitiker Christian Hirte: „Wollen wir im internationalen Wettbewerb weiter auf Augenhöhe mitspielen, müssen wir einen vernünftigen rechtlichen Rahmen für die Speicherung und Nutzung von CO2 setzen.“ Gleiches könnte für die Produktion von Wasserstoff aus Abfällen gelten. Mittels innovativer Verfahrens würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und nicht nur Abfälle beseitigt, die sonst nicht recycelt werden können, sondern auch noch saubere Energie erzeugt. Dennoch zeigt die Bundesregierung kaum Interesse für solche innovativen Ansätze, wie ein Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums an Hirte dokumentiert. Dabei dürfen wir die Rolle der thermischen Behandlung für unsere Gesellschaft nicht außer Acht lassen: Seuchenschutz und Stadthygiene sind Kernauftrag dieser systemrelevanten Anlagen, die deshalb auch nicht auf einen anderen ‚Brennstoff‘ ausweichen können.“

Marcus Malsch: „Die EEW-Anlage in Heringen ist ein Paradebeispiel für eine optimale Energiegewinnung aus Abfall. Das Unternehmen ist hier vor Ort nicht nur zuverlässiger Lieferant von Strom und Wärme. Es leistet vor Ort auch einen unverzichtbaren Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das Kalirevier gehört zu den Regionen mit dem höchsten Gewerbesteueraufkommen in Hessen und Thüringen.“

Hintergrund:
EEW Energy from Waste Heringen gehört zur EEW Energy from Waste-Gruppe. Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) ist eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung. Schon heute leistet EEW Energy from Waste einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz und ist damit ein unabdingbarer Teil der Kreislaufwirtschaft. An den derzeit 17 Standorten der Unternehmensgruppe können wir rund 5 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr energetisch verwerten. Mehr als 1.400 Mitarbeitende tragen Verantwortung dafür, die Energie des Abfalls zu nutzen, das Abfallvolumen zu reduzieren, die vom Abfall ausgehenden Gefahren sicher und schadlos zu beseitigen sowie Altmetalle und Verbundstoffe zu recyceln. Außerdem nutzen wir die im Abfall enthaltene Energie effizient und gewinnen daraus Prozessdampf für Industrieanlagen, Fernwärme für Wohngebiete und umweltfreundlich erzeugten Strom. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral und bis 2040 klimapositiv zu wirtschaften. Eine wesentliche Maßnahme wird neben der CO2-Reduzierung die CO2-Abscheidung in unseren Anlagen sein. Das abgeschiedene CO2 soll dabei teilweise unterirdisch gelagert oder als wertvoller Rohstoff für chemische Produkte in einer klimaneutralen Wirtschaft der Zukunft genutzt werden.