Abfälle durch Corona

Müllverbrennungsanlagen töten jeden Krankheitserreger. Ganz sicher.

Die Müllverbrennung war auch in der Corona-Zeit ein Fels in der Brandung. Medizinische Abfälle aus den teils überlasteten Krankenhäusern haben die Müllverbrennungsanlagen genauso sicher entsorgt wie die getragenen Masken und benutzten Schnelltests im privaten Hausmüll.

Weltweit hat die Corona-Pandemie allein im medizinischen Bereich gewaltige Abfallberge verursacht. Die Weltgesundheitsorganisation schätzte Anfang des Jahres, dass allein durch Corona weltweit über 200.000 Tonnen medizinischer Abfall angefallen sind.

Vier Kilo mehr Hausmüll durch Corona

Schutzmasken für den privaten Gebrauch sind da nicht eingerechnet. Denn sie werden meist über den Hausmüll entsorgt und können daher nicht statistisch erfasst werden. Doch das Hausmüllaufkommen lässt einige Schlüsse zu - und das ist im Corona-Jahr 2020 um etwa vier Kilo pro Einwohner gestiegen.

Müllverbrennung ist systemrelevant

Hausmüll und medizinische Abfälle zu verbrennen ist daher richtig und wichtig. Denn wir verbrennen den Abfall bei hohen Temperaturen von mindestens 850 Grad. Da hat Corona keine Chance.

Deshalb hat die Bundesregierung schon in einer sehr frühen Phase der Corona-Pandemie die Müllverbrennungsanlagen zur systemrelevanten Infrastruktur erklärt. Inzwischen zählt die Siedlungsabfallentsorgung auch per Gesetz zu den kritischen Infrastrukturen.

Robert Koch begründete den Bau der ersten MVA in Deutschland

Mit ihrer Einschätzung folgt die Politik in Deutschland berühmten Vorbildern. Die Bedeutung der Müllverbrennung für die öffentliche Hygiene hatte bereits der Arzt und Nobelpreisträger Robert Koch erkannt.

Als vor 125 Jahren in Hamburg eine schwere Cholera-Epidemie wütete, entsandte die damalige Reichsregierung den berühmten Mediziner in die Hansestadt. Robert Koch machte die schlechten hygienischen Zustände in den Straßen und Gassen für den Ausbruch der Krankheit mitverantwortlich.

Die Stadt entschied damals, den Abfall der Metropole künftig zu verbrennen, um weitere Seuchen zu verhindern. Es war die Geburtsstunde der ersten Müllverbrennungsanlage in Deutschland. Sie ging am 1. Januar 1896 am Hamburger Bullerdeich in Betrieb.