POPs

POPs: Das dreckige Dutzend der Chemie

Manche Produkte enthalten Schadstoffe, die so giftig sind, dass die internationale Staatengemeinschaft sie geächtet hat. Das sind die so genannten „POPs“ – Kurzform für „persistant organic pollutant“ – zu Deutsch langlebige organische Schadstoffe. Als POPs gelten unter anderem das Schädlingsbekämpfungsmittel DDT, der Weichmacher PCB oder das Flammschutzmittel DecaBDE.

POPs bauen sich nur schwer ab, verteilen sich über die ganze Welt und vergiften Umwelt und Menschen. POPs zu zerstören ist eines der wesentlichen Ziele des internationalen Stockholmer Übereinkommens.

Verbrennungsanlagen zerstören POPs sicher

Im Jahr 2004 hatte die Weltgemeinschaft zunächst zwölf Chemikalien als POPs definiert. Deshalb werden POPs auch heute noch „das dreckige Dutzend“ genannt. Denn sie gehören zu den giftigsten und umweltschädlichsten Stoffen, die Menschen jemals hergestellt haben. Unternehmen durften einmal als POP definierte Stoffe nicht mehr herstellen oder mit ihnen handeln.

Entsorger müssen darauf achten, dass sie die POPs sicher zerstören. Das gelingt meist nur mit einer thermischen Behandlung. Manche POP-haltigen Abfälle müssen sie sogar in speziellen Anlagen verbrennen. Das sind so genannte Sondermüllverbrennungsanlagen.

Durch E-Schrott-Recycling gelangen POPs auch in neue Geräte

Viele Elektrohersteller haben früher DecaBDE verwendet, damit die verbauten Kunststoffteile unter Hitze nicht anfangen zu brennen. Hersteller dürfen die Chemikalie schon seit 2008 nicht mehr verwenden. Das ist gut. 2017 hat die internationale Staatengemeinschaft DecaBDE zu einem POP erklärt.

Das heißt aber nicht, dass das POP in neuen Geräten nicht mehr enthalten ist. Denn die EU erlaubt, dass recycelte Kunststoffe weiterhin einen bestimmten Anteil DecaBDE enthalten dürfen. Das ist schlecht. Denn das POP wird dadurch nicht zerstört, sondern weiter kleinteilig in der Umwelt verteilt.

Das ist gerade bei DecaBDE problematisch. Denn im Falle einer Freisetzung in die Umwelt drohen unkontrollierbare chemische Reaktionen, warnte bereits 2014 das Landesamt für Umwelt in Bayern. Dadurch können sich in der Umwelt noch giftigere Stoffe bilden.

Auch wenn Stoffe wie DecaBDE schon seit einigen Jahren geächtet sind, wird uns das Problem noch viele Jahre begleiten. DecaBDE gehört beispielsweise zu den Polybromierten Diphenylethern, kurz PBDE. Nach Angaben des Umweltbundesamtes hat die Chemische Industrie zwischen 1970 und 2015 weltweit zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Tonnen PBDE hergestellt.